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  • Simon Kolar

Faszinierend und köstlich: Die Welt der Oktopusse, Sepien und Kalmare

Aktualisiert: 2. Apr.

Willkommen zu einem aufregenden Tauchgang in die kulinarische Welt der Meeresbewohner, die nicht nur durch ihre faszinierenden Lebensweisen, sondern auch durch ihre einzigartigen Geschmacksprofile bestechen: Oktopusse, Sepien und Kalmare.

Diese Meeresfrüchte sind nicht nur für ihre außergewöhnlichen Texturen und Aromen bekannt, sondern spielen auch in vielen Küchenkulturen rund um den Globus eine wichtige Rolle. In diesem Artikel nehmen wir Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch die kulinarischen Möglichkeiten dieser drei Meeresbewohner.



Sepia - der Meister der Tarnung

Sepien, auch bekannt als Tintenfische, sind einzigartig wegen ihres breiten, flachen Körpers und ihrer Fähigkeit, die Farbe zu wechseln. Kulinarisch sind sie besonders wegen ihres milden Geschmacks und ihrer zarten Textur geschätzt.

Sepien, ebenfalls Cephalopoden, sind den Kalmaren ähnlich, haben aber einige unterscheidende Merkmale.

  1. Ihr Körper ist breiter und flacher als der von Kalmaren

  2. Sepien haben acht kurze Arme und zwei lange Tentakel

  3. Sie sind bekannt für ihr einzigartiges Tarnungsvermögen und ihre Fähigkeit, Tinte zur Verteidigung auszustoßen

  4. Sepien haben ein internes Kalkschulp (eine Art Knochen), das ihnen Struktur verleiht.

Kalmar - der Vielseitige


Kalmare, oft fälschlicherweise als Tintenfische bezeichnet, sind für ihre länglichen Körper und zehn Tentakel bekannt. Sie sind unglaublich vielseitig in der Küche und können gebraten, gegrillt oder gekocht werden.

Kalmare sind Weichtiere aus der Klasse der Kopffüßer (Cephalopoda). Sie haben einen länglichen, torpedoähnlichen Körper.


  1. Kalmare besitzen zehn Tentakel, wobei zwei davon länger sind und zum Fangen von Beute verwendet werden

  2. Sie bewegen sich durch Rückstoß, indem sie Wasser aus ihrem Mantel drücken

  3. Kalmare sind bekannt für ihre Fähigkeit, schnell Farbe und Muster zu wechseln

Oktopus - der Intelligente



Oktopusse sind für ihre bemerkenswerte Intelligenz und ihre Fähigkeit zur Tarnung bekannt. In der Küche jedoch zeichnen sie sich durch ihr festes, doch zartes Fleisch aus. Oktopoden gehören auch zur Klasse der Kopffüßer, aber sie unterscheiden sich deutlich von Kalmaren.


  1. Sie haben einen runden, sackartigen Körper

  2. Oktopoden haben acht gleich lange Tentakel, die mit Saugnäpfen besetzt sind

  3. Sie sind bekannt für ihre Intelligenz, ihre Fähigkeit zur Tarnung und das Abtrennen eines Tentakels zur Ablenkung von Raubtieren



Küchentipps für Tintenfisch & co.

  1. Frische ist entscheidend: Achte darauf, dass Deine Meeresfrüchte frisch sind. Frischer Oktopus, Sepia oder Kalmar sollte einen sauberen, leicht salzigen Meeresgeruch haben und nicht fischig riechen. Gefrorene Meeresfrüchte sind am Beispiel der oben genannten Kopffüßer mindestens genauso gut wie frische. Da sie lange und schonend gekocht werden kannst Du problemlos auf gefrorene Klammre, Seien und Oktopusse zurückgreifen

  2. Richtige Vorbereitung: Sepien müssen gründlich gereinigt und die Tinte gesondert aufbewahrt werden, falls sie im Rezept verwendet wird. Sepien und Klammre besitzen ein durchsichtiges Rückgrat, das einfach herausgezogen werden kann

  3. Oktopus vorbereiten: Entferne den Kopf vom Körper, indem Du direkt unterhalb der Augen schneidest. Entferne dann den Schnabel, der sich in der Mitte der Tentakel befindet, indem Du ihn herausdrückst. Entferne auch die Eingeweide aus dem Kopf und spüle den Oktopus gründlich unter fließendem kaltem Wasser ab, um restlichen Schmutz und Sand zu entfernen. Bei Oktopussen sollte die Haut entfernt werden, das kann jedoch auch nach dem garen erfolgen, da sie sich hier im kalten Zustand leicht löst

  4. Geduldiges Kochen: Langsames Garen bei niedriger Hitze ist oft der Schlüssel zur perfekten Textur, besonders bei Oktopussen

  5. Würzen und Marinieren: Einfache, frische Zutaten wie Zitrone, Knoblauch, Kräuter und Olivenöl heben den natürlichen Geschmack hervor



Warum produzieren Tintenfische Tinte?

Unter den Kopffüßern (Cephalopoden) gibt es mehrere Arten, die Tinte produzieren können. Diese Fähigkeit dient hauptsächlich der Verteidigung gegen Raubtiere. Die bekanntesten Cephalopoden, die Tinte produzieren, sind:


Oktopusse: Diese Tiere nutzen ihre Tintendrüse, um bei Gefahr eine Wolke aus Tinte auszustoßen. Diese Tinte kann nicht nur Raubtiere ablenken, sondern enthält auch Chemikalien, die die Sinne der Raubtiere stören können.

Kalmare: Kalmare sind ebenfalls bekannt dafür, Tinte auszustoßen. Ihre Tintenwolke kann ihnen helfen, schnell zu entkommen, indem sie Feinde verwirrt und die Sicht behindert.

Sepien (Tintenfische): Sepien sind wohl am bekanntesten für ihre Tintenproduktion. Sie verwenden die Tinte sowohl zur Verteidigung als auch zur Kommunikation.

Die Tinte, die von diesen Tieren produziert wird, ist in der Regel schwarz oder dunkelbraun und besteht aus Melanin, dem gleichen Pigment, das für die Farbe der menschlichen Haut und Haare verantwortlich ist. Diese Tintenproduktion ist ein wichtiges Merkmal, das Cephalopoden im Laufe der Evolution entwickelt haben, um Raubtiere abzuwehren und zu fliehen.




Warum wird Tintenfisch beim Kochen oft zäh?

Oktopusse, Kalmare und Sepien enthalten viel Kollagen, eine Art Protein, das bei unzureichender Kochzeit oder falscher Garmethode dazu führen kann, dass das Fleisch gummiartig und zäh wird.

Falsche Zubereitungsmethoden: Eine der häufigsten Ursachen für zähes Oktopusfleisch ist eine nicht angemessene Zubereitung. Oktopus erfordert entweder eine sehr kurze, intensive Hitzeexposition oder ein sehr langes, langsames Garen. Mittlere Garzeiten oder -temperaturen sind oft nicht effektiv, um das Kollagen in Gelatine umzuwandeln, was für die Zärtlichkeit des Fleisches entscheidend ist.

Überkochen: Ein weiterer häufiger Fehler ist das Überkochen des Oktopus. Wenn er zu lange gekocht wird, verliert das Fleisch seine Zartheit und wird stattdessen zäh und gummiartig.

Qualität und Frische des Oktopus: Die Frische und Qualität des Oktopus spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein frischer Oktopus neigt weniger dazu, zäh zu werden, als einer, der nicht mehr ganz frisch ist.

Vorbehandlung: Manche Köche schwören darauf, den Oktopus vor dem Kochen zu „klopfen“ oder zu massieren, um die Muskeln aufzubrechen und zart zu machen. Ebenso kann das klassische Einfrieren des Oktopus vor dem Kochen helfen, das Fleisch zarter zu machen, da die Eiskristalle die Muskelfasern aufbrechen (funktioniert beim Schockfrosten nicht, da hier die Zellstruktur nicht beschädigt wird).

In der Küche ist es daher wichtig, den Oktopus entweder schnell bei hoher Hitze zu grillen oder zu braten, oder ihn langsam und sanft zu garen, um das Kollagen zu schonen und in zarte Gelatine umzuwandeln. Einige traditionelle Methoden beinhalten das Kochen des Oktopus in einem Topf mit Wasser bei niedriger Temperatur über einen längeren Zeitraum oder die Verwendung der Sous-vide-Methode, die eine präzise Temperaturkontrolle ermöglicht.




So wird Kollagen weich

Die Umwandlung von Kollagen in Gelatine ist ein Prozess, der beim Kochen von fleischigen Lebensmitteln, insbesondere von solchen mit einem hohen Gehalt an Bindegewebe wie Oktopus, Rindfleisch, Schweinefleisch oder Huhn, stattfindet. Dieser Prozess ist entscheidend für die Textur und Zärtlichkeit des Fleisches. Hier sind die Schlüsselschritte dieser Umwandlung:

Kollagen: Kollagen ist ein Protein, das in den Muskeln und Bindegeweben von Tieren vorkommt. Es gibt Struktur und Festigkeit und ist verantwortlich für die Zähigkeit des rohen Fleisches.

Erhitzen: Beim Erhitzen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen über einen längeren Zeitraum, beginnt das Kollagen sich zu lockern und in Gelatine umzuwandeln. Diese Umwandlung beginnt typischerweise bei etwa 60 °C (140 °F) und wird effektiver bei Temperaturen zwischen 70-80 °C (158-176 °F).

Wasserbindung: Während sich das Kollagen in Gelatine umwandelt, erhöht sich dessen Fähigkeit, Wasser zu binden. Gelatine kann ein Vielfaches ihres eigenen Gewichts an Wasser binden, was dem Fleisch eine saftige und zarte Textur verleiht.

Zeitabhängiger Prozess: Diese Umwandlung ist zeitabhängig. Längeres Kochen bei geeigneter Temperatur führt zu mehr umgewandeltem Kollagen und damit zu zarterem Fleisch. Dies ist der Grund, warum langsam gegarte Fleischgerichte wie Schmorbraten oder geschmorte Rippchen besonders zart sind.

Überkochen vermeiden: Während das langsame Garen Kollagen effektiv in Gelatine umwandelt, kann zu langes Kochen dazu führen, dass das Fleisch austrocknet, da die Gelatine weiter Wasser verliert. Das Gleichgewicht zwischen ausreichend langer Kochzeit zur Umwandlung des Kollagens und der Vermeidung von Austrocknung ist daher entscheidend.

In der Praxis bedeutet dies, dass langsam und bei niedriger Temperatur gegarte Fleischgerichte wie Schmorgerichte oder Sous-vide-Gerichte besonders zart sind, da sie das Kollagen effektiv in Gelatine umwandeln, ohne das Fleisch austrocknen zu lassen.

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